Akne zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen. Akne tritt in der Pubertät auf, und verschwindet spätestens mit 19 Jahren. Wobei jeder vierte Erwachsene weiterhin unter unreiner Haut leidet, nicht nur äußerlich, sondern auch psychisch. Trotz Belastung schämen sich viele zum Arzt zu gehen, und das grundlos: Akne ist eine einfache und häufige Hauterkrankung und ist behandelbar. Je früher der Arztbesuch, desto weniger mögliche Spätfolgen.
Wie entsteht Akne?
Wer Akne hat, leidet unter einer zu starken Talgproduktion in den Hautdrüsen. Meistens geschieht dies im Rahmen einer Hormonumstellung, wie in der Pubertät, vor der Menstruation oder in der Schwangerschaft.
Eine Verhornungsstörung des Follikelausführganges ist eine Begleiterscheinung. Hier bildet sich zu viel Hornhaut bei der Pore, somit der Talg nicht nach außen gelangen kann und ein Mitesser entsteht, welcher für die Propionibakterien (auf der Haut) sehr anziehend ist. Bekommt der Mitesser von den Bakterien Besuch, entzündet sich das Ganze und es kommt zu einer Hautirritation.
Weitere Ursachen von Akne können genetische Faktoren sein, oder Stress, Schlafmangel, Zigarettenkonsum, ein schwaches Immunsystem, zu viel Sonne, Kosmetika und Arzneimittel können Akne bestärken oder hervorrufen.
Akne hat jedoch nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, bestätigt auch Prof. Dr. Dr. med. Johannes Ring, Haut- und Allergiezentrum Biederstein, TU in München: „Akne ist kein Hygiene-Problem oder Folge mangelnder Körperpflege. Es hat mit fettiger Haut zu tun. Wenn ich dann noch fettige Cremes schmiere, kann ich Akne richtig anzüchten. Leute mit trockener Haut haben weniger Akne, es gibt auch eine genetische Komponente, ob jemand starke oder weniger starke Akne hat. Jeder hat irgendwann mal ein bisschen Akne. Es gibt den Satz ‚Nur Eunuchen haben keine Pickel‘“.
Männlichen Hormone regen die Talgproduktion an. Die sogenannten Androgene haben Männer und Frauen. Produziert bei den Männern in den Hoden und bei den Frauen in den Eierstöcken und von der Nebennierenrinde. Ist das passende Mengenverhältnis der Hormone im Körper von Mann bzw. Frau gestört, kann es sich durch Akne zeigen.
Welche Therapiemethoden bei Akne gibt es?
Salicylsäure
Dieser Wirkstoff als Creme kann bei leichter Akne angewendet werden. Salicylsäure weicht verhornte Stellen auf und erleichtert den Talgabfluss. Salicylsäure tötet jedoch keine Bakterien.
Benzoxylperoxid
Benzoxylperoxid (BPO) tötet Bakterien ab. BPO wirkt gegen die Verhornungsstörung der Haut, wirkt schälend auf die Haut. Den erhöhten Talgfluss beeinflusst es jedoch nicht. Benzoxylperoxid ist als Creme oder auch als Waschlotion anwendbar und wird, bis auf wenige Ausnahmen, gut vertragen. Trockene, schuppige, brennende Haut mit geröteten Stellen könnten Nebenwirkungen sein.
Antibiotika
Antibiotika liefern gute Ergebnisse zur Bakterienbekämpfung. Bei leichter Akne kommt der Wirkstoff (z.B. Erythromycin) direkt über Cremes auf die Haut. Bei schwerer Akne kann eine innerliche Antibiotika-Therapie (z.B. mit Minocyclin) sinnvoll sein.
Fruchtsäure
Die häufigste Behandlungsmethode mit Fruchtsäure ist das Peeling, welches die oberflächliche Schälung der Haut, bei der die abgestorbenen Hautzellen entfernt werden, auslöst. Verstopfte Poren werden geöffnet und der Talg kann abfließen. Fruchtsäure beeinflusst nicht den erhöhten Talgfluss.
Vitamin-A-Säure-Präparate
Vitamin-A-Säure-Produkte (Retinoide) hemmen die Verhornung der Talgdrüsen. In leichten Fällen gibt es Cremes, für schwere Akne gibt es innerlich angewandte Vitamin-A-Säure-Produkte, die viele Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, Austrocknen der Haut und der Schleimhäute, sowie Muskel- und Gelenkschmerzen, auslösen. Für Schwangere ist diese Therapieform verboten.
Gibt es Hausmittel gegen Akne?
Ja, die gibt es. Neben den folgenden Produktempfehlungen gibt es auch einen einfachen Verhaltenstipp: Hände im Alltag aus dem Gesicht, um Bakterien, Schmutzpartikel und Schweiß zu vermeiden. Bestenfalls mehrmals täglich die Hände waschen. Auch nicht selbst an Pickeln herumdrücken, lieber eine erfahrene Kosmetikerin machen lassen.
Heilerde
Heilerde ist ein fein gemahlener und gesiebter Löß und ist ein natürliches und gut verträgliches Hausmittel gegen Akne. Erwerbbar im Reformhaus.
Hierfür soll das Pulver mit etwas lauwarmen Wasser zu einer dickflüssigen Masse angerührt werden und auf die Haut aufgetragen und trocknen lassen. Während dessen nimmt die Heilerde den überschüssigen Talg auf. Je länger die Maske auf der Haut trocknet, umso effektiver ist sie. Danach mit lauwarmen Wasser gut abspülen. Nach der Behandlung trotz Spannungsgefühl keine fetthaltige Cremes auftragen, damit die Haut atmen kann.
Grüner Tee
Unparfümierte Teesorten eignen sich am besten dafür. Tagsüber immer wieder mit dem abgemachten Tee die Haut anfeuchten. Die darin enthaltene Gerbsäure wirkt Entzündungen entgegen. Antioxidantien und Mineralstoffe schützen und nähren die Haut.
Teebaumöl
Teebaumöl wirkt desinfizierend und austrocknend. Zu stark konzentriertes Teebaumöl kann Haut- und Schleimhautreizungen auslösen, daher Qualität beachten. Am besten stets 100%iges naturreines Teebaumöl mit weniger als 15 % Cineolgehalt, sowie mindestens 30% Terpin-4-ol-Gehalt, und auch dieses sollte verdünnt werden, bevor es auf die Haut aufgetragen wird.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Lebensmittel und Akne?
Ja, den gibt es. Laut Studien gibt es einen Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Akne: Die Aknewahrscheinlichkeit war verdoppelt, wenn Studienteilnehmer mehr als drei Portionen Milch, vor allem Magermilch, in der Woche konsumierten.
Zu viele B-Vitamine begünstigen Akne ebenso. Diese kommen oft in Nahrungsergänzungsmitteln und ebenso Energy Drinks vor.
Weitere Studien haben herausgefunden, dass Weißmehl und Zucker, die den Insulinspiegel rasch erhöhen, Akne beeinflussen.