Alternative Heilmethoden aus aller Welt sind sehr beliebt. Die verschiedenen Heilmethoden basieren teilweise auf alten Traditionen, teilweise wurden sie erst in den letzten Jahrhunderten entwickelt. Im Folgenden werden einige der bekanntesten alternativen Behandlungsmethoden vorgestellt.

Akupunktur

Akupunktur wurde wahrscheinlich bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. In China angewendet. Es wird in Europa seit den 1950er Jahren verwendet. Bei dieser Methode werden feine Nadeln in bestimmte Körperstellen eingeführt, die den Energiefluss regulieren und dadurch Blockaden und Störungen lösen.

Akupunktur wird zum Beispiel verwendet für:

  • Schmerzen
  • neurologische Probleme
  • Atem- und Verdauungsstörungen
  • HNO-, Augen- oder Hauterkrankungen
  • Gelenkschmerzen
  • in der Geburtshilfe

In letzter Zeit wurde viel auf dem Gebiet der Akupunktur geforscht. Seit April 2006 kann die Behandlung, insbesondere bei Rücken- und Knieschmerzen, auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Anthroposophische Medizin

1920 gründeten der österreichische Arzt Rudolf Steiner und der niederländische Arzt Dr. Ita Wegman als Ergänzung zur konventionellen Medizin die anthroposophischen Geisteswissenschaften. Anthroposophische Arzneimittel werden aus tierischen, pflanzlichen und mineralischen Substanzen nach speziellen pharmazeutischen Verfahren hergestellt und stärken die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Aufgrund ihres menschlichen Images hat die Methode einen umfassenderen Ansatz und kann leicht mit der Schulmedizin kombiniert werden. Die Methode eignet sich daher als erweitertes Konzept für alle medizinischen Disziplinen.

Aromatherapie

Die Aromatherapie ist eine der ältesten Heilformen, die den alten Ägyptern bekannt waren. Der Begriff wurde in den 1920er Jahren vom französischen Chemiker Gattefosse geprägt. Die stimulierende, beruhigende oder antibiotische Wirkung der Aromatherapie basiert auf den Inhaltsstoffen der ätherischen Öle, die über Nase, Lunge, Haut oder Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden.

Ätherische Öle werden hauptsächlich bei Erkältungen eingesetzt und eignen sich auch gut zur Behandlung von leichten Infektionen und zur Verbesserung der Stimmung.

Bachblütentherapie

Die Bachblumentherapie geht an den englischen Arzt Dr. Edward Bach, der insgesamt 38 Bachblütenessenzen entwickelt hat. Bachblütenessenzen beeinflussen und harmonisieren die mentale Ebene und wirken sich somit positiv auf den Organismus aus, heilen aber organische Krankheiten nicht direkt.

Anhänger der Bachblumentherapie sehen eine Vielzahl von Anwendungen, insbesondere in:

  • Angst
  • Nervosität und Unruhe
  • Verdauungsstörungen
  • Schlafstörung

Die Bachblumentherapie ist als Methode umstritten, da die Wirkung auf unbeweisbaren Methoden beruht.

Biochemie nach Schuessler

Der homöopathische Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler führte 1873 eine Therapieform ein, die er „biochemische Heilung“ nannte. Nach dieser Heilmethode sind Krankheiten weitgehend die Ursache für einen gestörten Mineralhaushalt. Die Mineralien werden den Zellen in stark verdünnter Form (zwölf Schüßler Salts®) zugeführt.

Schüßler Salze® sollen vorbeugend auf verschiedene Krankheiten wirken, Entzündungen hemmen und Heilungsprozesse fördern. Sie haben jedoch Probleme mit den wissenschaftlichen Beweisen.

Homöopathie

Die Homöopathie wurde Ende des 18. Jahrhunderts vom Arzt Samuel Hahnemann gegründet. Es basiert auf dem Prinzip, dass pflanzliche, tierische oder mineralische Substanzen, die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome auslösen, Krankheiten mit genau diesen Symptomen heilen können.

Homöopathie kann für eine Vielzahl von Krankheiten eingesetzt werden, zum Beispiel:

  • Hautkrankheiten
  • Asthma
  • Angststörungen
  • psychosomatische Erkrankungen
  • Allergien
  • Rheuma

Trotz vieler Bemühungen wurde ein möglicher Wirkungsmechanismus der Homöopathie nicht wissenschaftlich geklärt.

Kneipp-Therapie

Die Kneipp-Therapie wurde im 19. Jahrhundert von Pastor Sebastian Kneipp eingeführt. Neben der Wassertherapie umfasst das Konzept auch

  • die Verwendung von Heilpflanzen
  • gezielte körperliche Anstrengung wie Gymnastik und Sport
  • bewusste Ernährung
  • ordentlicher, bescheidener Lebensstil

Die Kneipp-Therapie wird bei Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, bei vegetativ-nervösen Funktionsstörungen, in der Erholungsphase nach schweren Erkrankungen oder zur Verhärtung eingesetzt.

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die traditionelle chinesische Medizin hat sich über Jahrtausende zu einer hoch entwickelten Medizin entwickelt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird die Methode auch in Europa zunehmend angewendet.

Die TCM fördert das Gleichgewicht zwischen Materie (Yin) und Energie (Yang) und harmonisiert die fünf Elemente Wasser, Feuer, Holz, Metall und Erde, denen bestimmte Symptome zugeordnet sind.

TCM hat sich bei chronischen Schmerzzuständen, Allergien, Neurodermitis, chronischen Entzündungen und vor allem bei Störungen und Schmerzen des Bewegungsapparates bewährt. Die TCM kann viele Vorschläge aus der europäischen Schulmedizin ziehen. Die pflanzlichen Heilmittel bieten viele Möglichkeiten, Qigong und Tai Chi sind sehr effektiv.