Gartenkresse ist jenes würzig schmeckende Grünzeug, das meist zur Dekoration über kalte Platten gestreut wird. Dabei steckt viel mehr in unserer Gartenkresse – und zwar sowohl in der Pflanze wie auch ihren Samen. Beides kann zur Behandlung diverser Erkrankungen eingesetzt werden. Diabetes gehört genau so dazu wie Nierensteine, Magen-Darm-Beschwerden, Lungenprobleme, Menstruationsbeschwerden oder Krebs. Und das Beste: Gartenkresse lässt sich ausserordentlich preiswert und ohne viel Aufwand selbst ziehen.
Kresse peppt Speisen aber nicht nur geschmacklich auf. Sie gibt ihnen auch eine ordentliche Portion Gesundheit mit auf den Weg. Sie ist nämlich in Wirklichkeit eine äusserst starke Heilpflanze. In der traditionellen indischen Heilkunst wird Kresse (Lepidium sativum) schon seit Jahrtausenden eingesetzt. Sie hilft beispielsweise bei Durchfall, Muskelschmerzen und sexueller Unlust.
Sowohl ihr hoher Eisengehalt (1,3 mg/100g) enthält die Kresse auch viel Calcium. Ihr Calcium-Gehalt liegt bei 81 mg pro 100 Gramm. Ernährungsexperten empfehlen eine tägliche Vitamin-A-Aufnahme von 0,8 bis 1,0 Milligramm. Mit knapp 350 Mikrogramm pro hundert Gramm kann Kresse daher auch einen wichtigen Beitrag zur Vitamin-A-Versorgung leisten. Auch ein nicht zu verachtender Vitamin-C- und Folsäure-Gehalt machen die Kresse zu einer würzigen Unterstützung um den täglichen Nährstoffbedarf zu decken.
Positive Auswirkungen von Gartenkresse
Da also schon kleine Kresse-Mengen enorm zur Nährstoff- und Vitalstoffversorgung beitragen können, sollte die Gartenkresse so oft wie möglich auf dem Speiseplan stehen. Gartenkresse enthält Isothiocyanate, die bei einer Schilddrüsenüberfunktion dafür sorgen, dass nicht zu viel Jod in die Schilddrüse gelangt. Die Schilddrüse wird beruhigt und entspannt sich. Für Diabetiker ist wichtig, dass die Kresse – als Extrakt eingenommen – überdies den Blutzuckerspiegel reguliert bzw. dafür sorgt, dass er nach den Mahlzeiten nicht so rasch steigt. Die Kresse besitzt gleich mehrere Eigenschaften, die sie zu einem hervorragenden Mittel zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen machen.
Neben ihrem antioxidativen Potential wirkt die Kresse beispielsweise “blutverdünnend”. Sie hemmt also die übermässige Blutgerinnung, so dass die Thrombenbildung, die gerne zu Thrombosen und Embolien führt, verhindert wird. Dadurch reduziert die Kresse natürlich auch das Risiko für Infarkte und Schlaganfälle. Nicht nur die Blutverdünnende, sondern auch die entwässernde und harntreibende Wirkung der Kresse sollte nicht unbeachtet bleiben. Auf diese Weise kann sie zur Entgiftung des Körpers beitragen. Denn durch das häufige Wasserlassen werden vermehrt Giftstoffe aus dem Organismus sowie konkret Ablagerungen aus der Niere gespült, die andernfalls Gesundheitsschäden auslösen könnten.
Kresse unterstüzt den Körper auch bei der Ausheilung von Knochenschäden. Und was die alten Afrikaner schon lange wussten, wurde dann auch im Jahr 2007 in wissenschaftlichen Studien bestätigt und im Fachjournal Medscape General Medicine veröffentlicht. Die Forscher mischten Kressesamen in das Futter von Kaninchen, die an Knochenbrüchen litten. Es zeigte sich, dass die Knochen dieser Kaninchen sehr viel schneller heilten als die der Kontrollgruppe, die keine Kressesamen erhalten hatte.
Viele der oben beschriebenen Heilwirkungen der Gartenkresse beziehen sich auf deren Samen. Doch wirkt die Kressepflanze ganz ähnlich. Man wendet meist nur deshalb bevorzugt die Samen an (ausser man benötigt den Schleim), weil diese problemlos im Arznei- oder Vorratsschrank gelagert werden können und jederzeit griffbereit sind. Die Pflanze jedoch müsste man erst über etliche Tage hinweg ziehen.
Kresse bietet viele Vorteile und kann Gerichte nicht nur zur Dekoration, sondern auch geschmacklich eine besondere Note verleihen. Kostengünstig kann man Kresse auch sehr einfach selber anzüchten und hat sie so täglich frisch zur Verfügung!